Brain-Drain in Griechenland 2012

26 Apr 2012 von Ciriacidou

Es scheint als würde eine neue Auswanderungswelle das Land erfassen. Das Ganze erinnert an die Welle in den 60er Jahren, als viele Griechen nach Deutschland, Belgien und in andere europäische Länder auswanderten. Durch die wirtschaftliche Perspektivlosigkeit und enorm hohe Arbeitslosigkeit im heutigen Griechenland sehen vor allem junge Menschen keine andere Alternative als ihr Glück in einem anderen Land zu suchen.
Eine Eurobarometer-Umfrage zeigte, dass 27 Prozent der Griechen zwischen 15 und 35 Jahren bereit seien ihre Heimat zu verlassen. Doch während es in den 60er Jahren überwiegend ungelernte Arbeiter waren, sind es heute hoch qualifizierte Fachkräfte. Das Problem bei der Sache: mit dem Auswandern von jungen gut ausgebildeten Griechen verliert das Land sein wertvollstes Kapital. Der Brain-Drain-Effekt verschlimmert im Grunde die Situation in Griechenland. Doch der Wettbewerb kennt kein Erbarmen. In Industrieländern wie Deutschland werden derartige Fachkräfte mit offenen Armen erwartet.
Zudem stellt sich die Frage: Kehren diese Auswanderer jemals wieder zurück? Solange die Rezession schlimmer wird, rückt die Rückkehr in die alte Heimat wohl ins Ungewisse. Somit wirkt sich die Entscheidung jedes einzelnen Bürgers auf die gesamte Gesellschaft aus. Ein Gesellschaftsphänomen dessen Ursache eindeutig in der Krise anzusiedeln ist.



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